Impf-Frust bei Hausärzten

Kritik an Impfstoff-Logistik und »Booster«-Widersprüchen


Berend Groeneveld aus Norden ist Vorsitzender des Landesapothekerverbandes (LAV) Niedersachsen. © Foto: LAV
Berend Groeneveld aus Norden ist Vorsitzender des Landesapothekerverbandes (LAV) Niedersachsen. © Foto: LAV

Seit der Schließung der Impfzentren sollen vor allem die Hausärzte ihren Patienten die Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus verabreichen. Diese Aufgabe übernehme er grundsätzlich gerne, sagt der Allgemeinmediziner Dr. Dirk Wiehn aus Leer. »Der Wille ist da.« Doch Fristen für die Impfstoff-Lieferungen seien ein Hemmnis und unterschiedliche Aussagen zu den Auffrischungsimpfungen ein Ärgernis, so Wiehn. Besonders Widersprüchlichkeiten zu den »Booster«-Impfungen würden für Frust im Praxisalltag sorgen, betont der Hausarzt. Während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verbreite, dass alle Impfwilligen ohne Priorisierung zum Zug kämen, spreche die Ständige Impfkommission (Stiko) sich für eine Bevorzugung von über 70-Jährigen und Risikogruppen aus. Wiehn kritisiert: »Das hat eine schlechte Außenwirkung, wenn ein Patient eine dritte Impfung haben möchte, ich ihm aber absagen muss, um mich an die Regeln zu halten.«