Namen nicht ausgelöscht
An vier Erinnerungsorten in Jemgum
Matthias Groote zitierte ein slawisches Sprichwort, um die Bedeutung von Erinnerungsorten klar zu machen. »Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen«, sagte der Leeraner Landrat bei der Enthüllung des Gedenksteins für jüdische Jemgumer. »Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.« Groote ließ keinen Zweifel daran, dass es weiterhin notwendig ist, den Menschen die Augen zu öffnen: »Erinnern sensibilisiert dafür, es frühzeitig zu erkennen, wenn Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie gefährdet sind.« Der Landrat stellte heraus: »Rassismus und Antisemitismus sind weit verbreitet. Menschen, die anderen Glaubens, anderer Herkunft oder anderer Überzeugung sind, werden diskriminiert und ausgegrenzt. Die Akzeptanz von Gewalt, Anschläge und Übergriffe haben gerade in letzter Zeit in einem erschreckenden Ausmaß zugenommen. Deshalb brauchen wir Orte und Denkmale, die uns, den heute Lebenden, die Vergangenheit nahe bringen.« Er hoffe, dass der Gedenkstein in der Deichstraße sowie die »Stolpersteine« im Ortskern »viele Menschen berühren und dass wir in Jemgum, im Landkreis Leer und darüber hinaus heute und künftig zusammenstehen, um die Menschenrechte zu bewahren und zu schützen«.