Enten-Tod in Bisamfallen
Jagdpraxis wirft Fragen auf
Dass auf dem Wymeerer Sieltief in Boen aktuell zahlreiche Bisamfallen zu sehen sind, hat für Folma Rademacher aus Großefehn einen naheliegenden Grund. »Für die Bisamjagd ist gerade die Hauptzeit, denn die Fangquoten sind höher«, sagt Rademacher. Als amtliche Bisamjägerin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen weiß sie, dass die Bekämpfung der Nagetiere während ihrer Wanderungen im Frühjahr und Herbst besonders effektiv ist. Allerdings wirft die Art der Fallen Fragen auf. Denn wie Fotos belegen, kommen darin auch Enten zu Tode. »Das ist makaber«, sagt eine RZ-Leserin, die in der vergangenen Woche beim Spaziergang an der Straße »Na’d Deep« in Boen auf die Klappfallen im Sieltief aufmerksam wurde. Doch Folma Rademacher sieht keine Alternative: »Lebendfangfallen werden bei Bisamratten gar nicht eingesetzt. Die müssen zwei Mal täglich kontrolliert werden, das können Privatleute nicht leisten.« Die Bisamjagd werde bereits seit 40 Jahren auf diese Weise betrieben. »Es ist nicht anders möglich bei 50 Kilometer langen Deichen im Rheiderland«, so Rademacher. »Wir können auf diese Fallen nicht verzichten.«