Bunde klimaneutral machen

Florian Koopmann legt den Fokus auf den Umweltschutz


Florian Koopmann tritt als parteiloser Bürgermeisterkandidat in Bunde an.  © Foto: Berents
Florian Koopmann tritt als parteiloser Bürgermeisterkandidat in Bunde an. © Foto: Berents

Am 12. September sind Kommunalwahlen. Florian Koopmann (parteilos) möchte an diesem Tag Bürgermeister der Gemeinde Bunde werden. Der 26-Jährige stand sich im Interview mit der RZ Rede und Antwort. Im Falle seiner Wahl würde sein Fokus besonders auf dem Klimawandel liegen. Aus diesem Grund spricht er sich auch gegen der Ansiedlung einer großen Tankstelle mit einem McDonald’s-Schnellres­taurant am Orts­eingang von Bunde aus.

Schnellrestaurant: »Das passt nicht in eine moderne Gemeinde, die den Klimawandel ernst nimmt und die sagt: Wir wollen Klimaneu­tralität«, sagt Koopmann. Wenn so etwas umgesetzt werden solle, dann nur mit zukunftsweisenden Technologien im Bereich der Wasserstoff- oder E-Mobilität. »Alles andere in Mumpitz.« In Bezug auf das McDonald’s-Restaurant sei er jedoch zwiegespalten. Einerseits würden dadurch Arbeitsplätze entstehen. Andererseits habe die Gemeinde es versäumt, die Bürger, die von einer solchen Ansiedlung betroffen seien, mitzunehmen und ihnen zuzuhören. »Das ist ganz verschlafen worden.«

Transparenz: Die Arbeit des Rates und der Verwaltung solle im Falle seiner Wahl transparenter werden. Dazu wurde kürzlich schon ein Beschluss im Rat gefasst, der besagt, dass die Beschlussvorlagen zu den jeweiligen Sitzungen vorab im Ratsinformationssytem veröffentlicht werden sollen. Außerdem gibt es jetzt zu Beginn und am Ende jeder Sitzung Bürgerfragestunden.

Bürgerbeteiligung: Um noch mehr Bürgerbeteiligung im Rat zu ermöglichen, schlägt der Pewsumer vor, dass drei Beiräte (Jugend-, Senioren- und Behindertenbeirat) geschaffen werden. Diese sollen unabhängiges Rederecht im Rat erhalten. »Ich als junger Mensch kann nicht denken wie ein 80-jähriger Mensch«, so Koop­mann. Wenn zum Beispiel bei Straßensanierungen die Bordsteine so hoch gesetzt würden, dass da ein Rollator oder ein Rollstuhl nicht gut drüber käme, sei das nicht gut durchdacht. »Dafür ist dann ein Seniorenbeirat da, der unabhängig im Rat sagt: Leute, das geht so nicht.« Der Jugendbeirat sei ebenfalls wichtig und müsse ähnliche Kompetenzen haben. »Alleine schon, wenn ich das Trauerspiel der Bunder Spielplätze betrachte«, so Koopmann. »Ich würde da nicht gerne spielen.« Der 26-Jährige wirbt dafür, lieber weniger Spielplätze in der Gemeinde anzubieten, die dann aber von höherer Qualität sein sollten. Auch die Idee eines Spielplatzes für Große bringt er ins Gespräch. »Ich als Erwachsener gehe auch gerne schaukeln.«

Umwelt: Besonders wichtig ist Florian Koopmann das Thema Umweltschutz. »Bei mir ist ganz klar: Ich werde die Gemeinde Bunde als Bürgermeister klimaneutral machen.« Er sei sich bewusst, dass darüber im Rat heftig gestritten werden würde. »Wir müssen uns klar machen, dass wir beim Klimawandel keine Zeit zum Diskutieren haben«, betont Koopmann. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass mehr Leute auf dem Land ein E-Auto kaufen würden, wenn sie denn die Lademöglichkeiten hätten.« Dazu müsse die Infra­struktur geschaffen werden.

Rheiderland-Gemeinde: Ein Zusammenschluss aller drei Rheiderland-Gemeinden sei unausweichlich. Das Thema müsse »eine Herzensangelegenheit aller Rheiderländer Kommunen und aller Rheiderländer sein.« Man müsse zusammenarbeiten, um wirtschaftlich bestehen zu können. Dazu könne man eine Samtgemeinde Rheiderland schaffen. »Es geht dabei nicht um Fremdbestimmung.« Da gäbe es weiterhin Ortsbürgermeister und weiterhin vor Ort ein Rathaus, so Koopmann.

Trauerhalle: Auch in Bezug auf den schlechten Zustand der Trauerhalle am Friedhof in Bunde hat der 26-Jährige eine klare Haltung: »Würdevoll ist anders«, so Koopmann. Im Falle seiner Wahl sage er die Förderung einer neuen Trauerhalle zu.