»Kommunikation ist alles«

Stevie Evers setzt auf die Förderung lokaler Unternehmen und eine größere Bürgerbeteiligung


Stevie Evers tritt als parteiloser Bürgermeisterkandidat in Bunde an.  © Foto: Berents
Stevie Evers tritt als parteiloser Bürgermeisterkandidat in Bunde an. © Foto: Berents

Am 12. September sind Kommunalwahlen. In Bunde konkurrieren gleich vier Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters. Einer von ihnen ist der parteilose Stevie Evers, der von der CDU unterstützt wird. Der 41-Jährige stand im Interview mit der RZ Rede und Antwort. Sollte er gewählt werden, liegt ihm besonders die Förderung der lokalen Wirtschaft am Herzen.

Wirtschaft: »Man muss gucken: Was brauchen wir in Bunde?«, so Evers. Großen Handlungsbedarf sieht der 41-Jährige bei der Ausweisung von Gewerbeflächen. Im Gewerbegebiet Bunde-West wurden kürzlich die letzten Flächen vergeben und auch um GewerbePark Rheiderland in Stapelmoorerheide können nur bestimmte förderfähige Betriebe angesiedelt werden, sodass es für kleinere heimische Unternehmen schwierig sei, Flächen für potenzielle Erweiterungen zu finden.

Als mögliche Option nennt Evers die Fläche am Bunder Ortseingang, wo sich auch gerne ein McDonald’s- Schnellrestaurant und eine große Tankstelle mit sechs Lkw-Stellplätzen ansiedeln würden. »Das Mischgebiet bietet die große Chance, ohne irgendwelche Fördervorgaben Gewerbeflächen zu schaffen.« Der Ansiedlung des Schnellrestaurants und der Tankstelle erteilt der parteilose Kandidat eine klare Absage. In Anbetracht der Klimaschutzmaßnahmen, zu denen unter anderem gehört, dass in einigen Jahren keine Neuzulassungen von Autos mit Verbrennungsmotoren mehr erlaubt sein werden, seien Tankstellen ein Auslaufmodell. Das andere Problem betrifft das erwartbare erhöhte Verkehrsaufkommen. Darunter würde die Lebensqualität im Ort leiden, so Evers.

Mit der Förderung lokaler Unternehmen, zu der auch der Bunder Gewerbeverein verstärkt als Ansprechpartner ins Boot geholt werden solle, möchte der 41-Jährige Abwanderungen von Betrieben und jungen Menschen verhindern. »Was kann es Besseres geben, als wenn Leute, die in Bunde aufwachsen, auch in den örtlichen Betrieben ihre Ausbildung machen können und dort auch gehalten werden können?«.

Tourismus: Weiteres Entwicklungspotenzial sieht der Agentur-Betreiber im Tourismus. »Ich sehe große Chancen, den Tourismus als Wirtschaftsfaktor auszubauen«, so Evers. Dazu müsse verstärkt mit den anderen Rheiderland Kommunen zusammengearbeitet werden. »Ich bin ein großer Netzwerker und gucke mir gerne an, was andere auch schon gut gemacht haben«, erläutert der Kandidat.

Rheiderland-Gemeinde: »Ich sehe die Vision, eine Rheiderland-Gemeinde zu schaffen, als eine gute Option.« Es gebe viele Dinge, die gemeinsam angegangen werden könnten, wodurch Arbeit und Kosten eingespart werden könnten. Die drei Rathäuser könnten sich möglicherweise auf einzelne Fachbereiche spezialisieren.

Bürgerbeteiligung: »Kommunikation ist alles«, so Evers. Der Ausbau Achterweg/Mühlenstraße, wo sich die Bürger gegen hohe Straßenausbaubeiträge engagieren, sei ein Beispiel für eine missglückte Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern. »Das ist suboptimal gelaufen.« Es sei verpasst worden, die Anwohner mit ins Boot zu holen. Statt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen, wäre es besser gewesen, sie am Entscheidungsprozess zu beteiligen, indem man ihnen zum Beispiel verschiedene Ausbauoptionen geboten hätte.

Außerdem müsse online ein Bürgerportal geschaffen werden, über das Dienstleistungen wie das Beantragen von Meldebescheinigungen möglich sind.

Umwelt: »Das Dorf soll grüner werden«, sagt Evers, der sich auch gegen Schottergärten ausspricht. »Es ist ein großes Problem, dass man die Oberflächenversiegelung immer weiter voranbringt.« Man bekomme dann Probleme, wenn das Oberflächenwasser nicht versickern kann. Es müsse ein Umdenken geben, damit Flächen nicht so stark bearbeitet werden, dass sich dort keine Arten niederlassen können.