Ein Sozialdemokrat mit klaren Zielen

Uwe Sap (SPD) will Verantwortung übernehmen - Mehr Dialog mit Bürgern - Leerstand verhindern


Uwe Sap (SPD) möchte Bürgermeister der Gemeinde Bunde werden.  © Fotos: Boelmann
Uwe Sap (SPD) möchte Bürgermeister der Gemeinde Bunde werden. © Fotos: Boelmann

Er möchte in große Fußstapfen treten: Uwe Sap will Bürgermeister in Bunde werden und damit seinen Vater ablösen. Dafür wurde er von der CDU kritisiert. »Niemand soll mich wählen, weil ich der Sohn von jemand bin«, stellt Sap klar. »Es sollte um meine Ziele und Inhalte gehen«, ergänzt der SPD-Bürgermeisterkandidat.

Politik war schon immer das Steckenpferd von Uwe Sap. Mit 15 Jahren ist er in die SPD eingetreten. Seit 2016 gehört er dem Gemeinderat an und ist heute auch schon stellvertretender Bürgermeister. Für Sap ist eine Kandidatur ein nächster Schritt, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Ein Aufreger-Thema ist in der Gemeinde Bunde die geplante Tankstelle samt Schnellrestaurant an der Autobahn. »Ich stehe dem Vorhaben grundsätzlich offen gegenüber.« Aktuell würden noch Gutachten fehlen. Wenn dann alle Fakten auf dem Tisch liegen, will Sap eine Entscheidung fällen. »Kategorisch ablehnen würde ich das Vorhaben nicht.« Sap macht deutlich, dass rund 80 neue Arbeitsplätze in der Gemeinde entstehen würden. Dazu kommt, dass die Gemeinde dem Franchise­nehmer Vorgaben macht. »Wir haben die Entscheidungsgewalt. Und der Gemeinde entstehen mit der Ansiedlung gar keine Kosten«, betont der SPD-Bürgermeisterkandidat. Er habe auch Verständnis für die Sorgen der Anlieger. Letztendlich müssten alle Faktoren bei einer Entscheidung berücksichtigt werden.

Als neuer Bürgermeister möchte Uwe Sap auch gerne die Ausschuss-Struktur verändern und die Sitzungen in den Abend verlegen. Um die Transparenz zu erhöhen, will Sap in allen Ortschaften Bürgerversammlungen abhalten. Eine weitere Idee ist ein Jugendgemeinderat.

Auch den demografischen Herausforderungen will sich Sap als Bürgermeister stellen. Der Anfang sei mit dem Kita-Ausbau gemacht, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen. Für junge Familie werden weitere Baugebiete erschlossen - zum Beispiel in Wymeer, in denen aber auch Alt und Jung zusammenleben sollen.

Zur in die Jahre gekommenen Grundschule in Bunde sagt der Sozialdemokrat: »Ich wünsche mir einen Neubau. Aber ich bin auch ein Realist.« Aktuell sei es schwierig, Fördergelder für das Vorhaben zu erhalten. Dennoch will sich Sap dafür stark machen. Ansonsten gebe es mit der Sanierung der Grundschule einen guten Plan B.

Im Gewerbegebiet Bunde-West gibt es kaum noch freie Flächen. Vor diesem Hintergrund will Sap in Bebauungsplänen überprüfen, ob noch Ansiedlungen von nicht lärmintensiven Betrieben möglich sind. Große Hoffnung setzt der SPD-Kandidat auch in den interkommunalen GewerbePark Rheiderland in Stapelmoorheide. Für den Bunder Ortskern soll ein Einzelhandelskonzept erstellt werden. »Ohne geht es nicht mehr«, sagt Sap mit Blick auf die Zukunft. Dabei soll auch der Gewerbeverein eingebunden werden.

Noch ist Bunde beim Thema »Hausärzteversorgung« gut aufgestellt. Doch auch die Mediziner werden älter. Deshalb will Sap frühzeitig das Gespräch suchen und über Nachfolgeregelungen sprechen. Für den »Notfall«, wenn es nicht mehr genug Ärzte gibt, kann sich Sap ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in Bunde gut vorstellen, in dem die Gemeinde die Ärzte und das Personal anstellt.

Einer Fusion der drei Rheiderland-Kommunen zu einer Einheitsgemeinde erteilt Sap eine Absage - vorerst. »Wir sollten so lange wie möglich eigenständig bleiben.« Doch irgendwann werde der Tag kommen, so ehrlich müsse man auch sein, so der SPD-Bürgermeisterkandidat weiter. In den Bereichen Tourismus und Wirtschaft wünscht er sich schon heute eine noch bessere Zusammenarbeit.

Den zunehmenden Schottergärten erteilt Sap eine klare Abfuhr. Als Bürgermeister würde er eine Gestaltungsordnung für Baugebiete prüfen lassen. Ebenfalls sollte eine Baumschutzsatzung für eine grünere Gemeinde auf den Weg gebracht werden.