»Ich traue mir das zu«
David Wagner (parteilos) fordert mehr Transparenz und einen »Paintball«-Platz für Jugendliche
Bisher ist David Wagner politisch noch nicht groß in Erscheinung getreten. Sein Motto lautet: »Aus Bunde, für Bunde«. Er hat klare Positionen, aber er sagt auch ehrlich, wenn er sich mit einem Thema noch nicht ausführlich beschäftigt hat.
David Wagner tritt als parteiloser Kandidat an. Mit seiner langjährigen Freundin und den Kindern lebt er im südlichen Teil der Gemeinde Bunde. »Bunde ist meine zweite Wahlheimat geworden«, sagt der 37-Jährige, der in Bunde aufgewachsen ist.
»Politik hat mich schon immer interessiert«, sagt der 37-Jährige. Doch Auslöser für die Kandidatur als Bürgermeister waren seine Kinder: »Du meckerst viel. Mach’ du das«, sagte der Wagner-Nachwuchs. Gesagt, getan. Im Wahlkampf wird er von seiner Familie unterstützt. Seine Flyer verteilt er mit dem Fahrrad.
David Wagner liegt die Transparenz besonders am Herzen. Denn er hält die Ratssitzungen in Bunde nicht für transparent genug. »Ich würde Sitzungen gerne online übertragen, um zu zeigen, wie die politische Arbeit abläuft«, so Wagner. Das wäre für ihn die »perfekte Transparenz«. Handlungsbedarf sieht er auch beim Thema »Protokolle«, die nur im Rathaus eingesehen werden können. Das sei für Berufstätige kaum möglich.
Als Bürgermeister würde der Familienvater nicht nur seine Standpunkte durchsetzen wollen. Er spricht von einem Spagat zwischen den Parteien. »Ich möchte vermitteln. Letztendlich liegen die Entscheidungen beim Rat«, betonte der Kandidat. Der Dialog liegt Wagner am Herzen. Erfahrungen in der Vorstandsarbeit in unterschiedlichen Gremien hat Wagner noch nicht gesammelt. Seit einiger Zeit engagiert er sich beim TV Bunde.
Als Bürgermeister wäre er auch für die Führung der Gemeindeverwaltung mit rund 100 Mitarbeitern verantwortlich. »Ich traue mir das zu«, sagt er selbstbewusst und ergänzt: »Wir haben eine gute Verwaltung. Wir müssen nicht alles umschmeißen.«
Zur geplanten »McDonald’s«-Ansiedlung in Bunde hat der Kandidat eine klare Position. »Das würde unsere Wirtschaft in Bunde schwächen«, meint er. Überzeugt ist er auch nicht von der dazugehörigen Tankstelle. »Wir befinden uns im Umbruch beim Treibstoff. Und in Rhede soll eine weitere Tankstelle gebaut werden«, so Wagner, der E-Ladestationen eher auf den Rastplätzen entlang der Autobahn sieht.
Um den Zusammenhalt auf dem Land zu fördern, setzt Wagner auf mehr Kooperationen unter den Ortsteilen, Vereinen und Feuerwehren. Als Beispiel nennt er einen Tanzwettbewerb unter zwei Dörfern, der per Handy bewertet wird. So hofft Wagner, nicht nur die älteren, sondern auch die jüngeren Generationen anzusprechen.
Wagner begrüßt, dass die Gemeinde in die Kindertagesstätten und ins Familienzentrum investiert hat. Allerdings ist der parteilose Bürgermeisterkandidat gegen einen angedachten Neubau einer Grundschule. »Da müssen wir einfach auch auf das Geld schauen.« Der Neubau würde mit über zehn Millionen Euro zu Buche schlagen. Wagner befürwortet deshalb die Sanierung der bestehenden Grundschule am Kellingwold.
Nach Ansicht von David Wagner muss auch für die Jugend mehr getan werden. Der Parteilose schlägt deshalb einen Jugendbeirat vor. »So haben Jugendliche die Möglichkeit, sich einzubringen.« Auch beim Freizeitangebot sollte laut Wagner etwas passieren. Er schlägt einen »Paintball«-Platz vor. Dabei schießen Jugendliche mit Farbpatronen aufeinander. Bei dieser Idee hofft Wagner auf eine Kooperation mit den Niederländern. Junge Leute will Wagner auch mit Hausbooten ansprechen. »Die Niederlande hat ein gutes Kanalnetz«, hofft Wagner, davon auch in der Gemeinde Bunde profitieren zu können.
Ein Zankapfel-Thema war in der Vergangenheit der Ausbau des Achterwegs in Bunde. Laut Wagner hätte die Gemeinde die anteiligen Kosten für den Ausbau den Anwohnern nicht in Rechnung stellen müssen. »Für mich war das nicht fair«, sagt der Bürgermeisterkandidat, der selbst schon im Achterweg wohnte und diesbezüglich ergänzt: »Ein Teerbelag hätte auch Kosten eingespart.«