Bunder tritt gegen Matthias Groote an

FDP stellt Jens Völker als Landratskandidaten auf


FDP-Kreisvorsitzender Jens Völker aus Bunde tritt bei der Landtagswahl an. © Boelmann
FDP-Kreisvorsitzender Jens Völker aus Bunde tritt bei der Landtagswahl an. © Boelmann

Die Freien Demokraten im Kreis Leer haben quasi kurz vor Toresschluss einen Landratskandidaten aufgestellt: ihr Vorsitzender Jens Völker aus Bunde soll am 12. September als Herausforderer von Amtsinhaber Matthias Groote antreten. Heute Nachmittag um 17 Uhr gaben die FDP Vorstandsmitglieder Carl Friedrich Brüggemann, Tim Freudenthal und Dr. Cordula Kentler den Wahlvorschlag im Kreishaus frist- und formgerecht  ab, heißt es in einer Mitteilung. Katrin Kröger vom Wahlamt bestätigte den Eingang und prüfte die Unterlagen. Die offizielle Annahme des Wahlvorschlags findet in der öffentlichen Wahlausschußsitzung am Mittwoch dieser Woche statt. Vor dem Hintergrund der Alleinkandidatur des bisherigen Amtsinhabers für die Landratswahl betont FDP Kreisgeschäftsführer Carl Friedrich Brüggemann: „Wir Freien Demokraten möchten nicht nur kritisieren, sondern zugleich einen glaubwürdigen Personalvorschlag machen,“ und fügt als Vorstandssenior augenzwinkernd hinzu: „ Matthias Groote soll den Wahlkampf nicht im Schlafwagen bestreiten müssen.“ Jens Völker sagte nach seiner Nominierung durch die Mitglieder: „ Ich bin bereit, Verantwortung für den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen und biete mich gern als demokratische Alternative für das wichtige Amt des Landrats an.“ Gründe für einen Wechsel im Kreishaus gibt es aus Sicht der FDP genug. Die schleppende Digitalisierung in der Verwaltung, die unsichere KiTa-Betreuung der Kleinsten, die defensive Rolle des Landkreises als Schulträger oder die fehlende Wertschätzung für die Landwirtschaft sind nur einige Kritikpunkte. Zudem ist die Pandemie nicht nur eine Belastungsprobe für die Verwaltung, wie immer wieder betont wird, sondern zugleich auch eine Zumutung für die Freiheits- und Bürgerrechte der Menschen. „ Wir werfen Landrat Groote vor, sich in der Pandemie allzu sehr hinter Dritten sowie Verordnungen des Landes versteckt zu haben. Vorhandene Spielräume wurden nicht oder nur auf Druck von außen genutzt. Dabei sind besonders die Kinder und Jugendlichen unter die Räder gekommen. Auf unseren Vorschlag, einen Kinder- und Jugendgipfel in der Pandemie einzuberufen, haben wir noch nicht einmal eine Antwort erhalten,“ kritisiert Jens Völker. Dahinter verberge sich auch eine gewisse Arroganz der Macht, meint die FDP. „Ich freue mich im Sinne einer lebendigen Demokratie auf die Gespräche und Diskussionen im Wahlkampf,“ so der Landratskandidat Jens Völker abschließend.