Seine Dienstfahrten führen Johann Tempel üblicherweise nach Ditzum oder Böhmerwold, auch Leer und gelegentlich Hannover steuert der Jemgumer Bürgermeister an. Die Fahrt ins mehr als 300 Kilometer entfernte Den Haag, den Regierungssitz der Niederlande, am vergangenen Sonntag bildete da eine seltene Ausnahme. Dort traf sich Tempel mit Fachanwalt Joachim Musch aus Wildeshausen, um mit ihm die Argumente der Gemeinde gegen die Genehmigung des Kohlekraftwerks in Eemshaven zu besprechen. Am Montag traten Tempel und Musch dann vor den »Raad von State«. Das oberste Verwaltungsgericht der Niederlande verhandelte bis in den Abend hinein über die naturschutzrechtliche Genehmigung des Kraftwerks.