Im Sattel sitzen wie die Cowboys
Ehepaar aus Wymeer begeistert sich seit rund 30 Jahren fürs Westernreiten
Nora und Roland Weiler sind seit Jahrzehnten begeisterte Westernreiter. Der 69-jährige Rentner unterrichtet außerdem in ganz Ostfriesland und Teilen des Emslandes Reiter in der Reitweise der Cowboys. »Als ich das das erste Mal gesehen habe, war ich gleich fasziniert«, erinnert sich Nora Weiler. Die 69-jährige Wymeesterin betreibt die Sportart Westernreiten zusammen mit ihrem Ehemann Roland Weiler seit rund 30 Jahren. Angefangen haben die beiden wie die meisten anderen Reiter auch mit dem Englischen Reitstil. »Ich bin immer viel ausgeritten«, so Roland Weiler. Nach den Ausritten sei er regelmäßig sehr verspannt gewesen. »Ich musste mich dann durch Spazierengehen wieder entspannen«, berichtet der Rentner weiter. »Beim Westernreiten ist alles ein bisschen lockerer.« Die Reitweise hat ihren Ursprung in Amerika. Für die Cowboys gehörte es zum Alltag, bis zu 16 Stunden am Tag im Sattel zu sitzen. Deshalb brauchten sie ein ausdauerndes Pferd mit bequemen Gängen, damit sie es den ganzen Tag im Sattel aushielten. Die Pferde werden so ausgebildet, dass sie mit möglichst wenig Impulsen geritten werden können. So kann Roland Weiler seine 24-jährige Warmblut-Stute »Lucky Bunny«, genannt Häschen, durch leichte Gewichtsverlagerungen steuern oder anhalten. »Bodenarbeit hat einen ganz hohen Stellenwert bei uns«, erklärt der 69-Jährige, der mit seiner Frau das Westernreiten auf der »Palomino Farm« in Hoope bei Bremen gelernt hat. Es werde darauf hingearbeitet, dass die Pferde gehorchen. »Lucky Bunny« bleibt zum Beispiel stehen, wenn die Zügel vor ihr auf dem Boden liegen. »Das kommt auch den Pferden entgegen«, erklärt Roland Weiler, der früher als Drucker gearbeitet hat. Da mit so wenig Hilfen und Impulsen geritten wird, würde nicht so viel in den Mäulern der Pferde herumgerissen. Außerdem sähen die »Sporen vielleicht etwas martialischer aus«, seien aber eigentlich viel schonender für die Pferde als herkömmliche Sporen. »Die bestehen nicht aus einem festen Dorn«, zeigt Weiler auf, »sondern aus einem Rad, das nach oben wegklappt.«