Tristesse auf verwaisten Campingplätzen
Wegen Corona keine Touristen: In Weener und Bingum wohnen zurzeit nur einige Dauer-Camper
»Für uns ist gerade Ostern immer wichtig«, sagt Clemens Döring, Betreiber des Campingplatzes »Ems-Marina« in Bingum. »Da zählt jeder Tag doppelt.« Doch zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die touristische Beherbergung nicht erlaubt. »Es ist eine Katastrophe«, so Döring. Allein durch den Wegfall des Ostergeschäfts rechnet der Unternehmer mit Einbußen von rund 40.000 Euro. Darf er den Campingplatz auch an Pfingsten und an Himmelfahrt noch nicht öffnen, »dann fehlt ein sechsstelliger Betrag«, sagte Döring im Gespräch mit der RZ. »Wir brauchen die Hochsaison, um den Rest des Jahres zu finanzieren. Ich gehe davon aus, dass es drei Jahre dauern wird, bis wir das verdaut haben - wenn nur das zweite Quartal ins Wasser fällt.« Die von der Bundesregierung zugesagte Soforthilfe decke vielleicht die Energiekosten. »Da muss mehr laufen«, fordert Döring, der auf unverzichtbare Pflegearbeiten verweist. Für seine neun Mitarbeiter habe er Kurzarbeit angemeldet. Den Campingplatz am Emsdeich in Weener treffen die verordneten Maßnahmen ebenfalls hart. Von den über 150 Stellplätzen wären Ostern gut 120 belegt gewesen, erklärt Campingwart Heiko Kloster. Er erwartet nicht, dass die Lage sich in Kürze entspannen wird: »Pfingsten wird auch nichts werden.« Kloster setzt darauf, dass in zwei Wochen über mögliche Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus entschieden wird: »Dann wissen wir mehr.« Derweil kümmert er sich um »Aufräum- und Reparaturarbeiten« - und um die verbliebenen acht Bewohner. Denn Dauer-Camper, die ihren Wohnsitz auf dem Platz haben, »dürfen bleiben«.