»Schul-Feuerwehr« auch in Ferien

In Corona-Zeiten steht der Bunder Schulsozialarbeiter Folkert Kruse parat


Bundes Schulsozialarbeiter Folkert Kruse bietet auch im Home-Office in Ihrhove seine Dienste an und steht telefonisch oder per E-Mail mit Rat zur Verfügung. © Foto: privat
Bundes Schulsozialarbeiter Folkert Kruse bietet auch im Home-Office in Ihrhove seine Dienste an und steht telefonisch oder per E-Mail mit Rat zur Verfügung. © Foto: privat

Corona hat Schülerinnen und Schülern verlängerte »Ferien« beschert. Doch diese Phase kann auch viel familiären Zündstoff bergen. Folkert Kruse ist seit Anfang 2019 Sozialarbeiter in der Oberschule und der Grundschule Bunde. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen fehlt derzeit der direkte Kontakt zu seinen Schützlingen. Doch der 57-Jährige steht in Krisenzeiten parat: »Auch in den Osterferien bin ich für die Schüler da«, sagt Kruse. Der Sozialpädagoge ist in Sorge, dass Kontaktsperren und das Gebot, das Zuhause möglichst nicht zu verlassen, in manchen Familien Konflikte schüren. »Ich befürchte, dass es in einigen Fällen eskaliert. So sind zum Beispiel Alleinerziehende in solchen Situationen vielfach überfordert«, weiß er aus beruflicher Erfahrung. Das Zusammenleben auf engem Raum, die quasi nicht vorhandenen Freizeitange­bote und Möglichkeiten, Freunde zu treffen - all das kann schwer aufs Gemüt drücken. »Das Zusammenleben zuhause in dieser Zeit, kann sicher einige Familien, die sonst aus beruflichen oder anderen Gründen wenig Zeit miteinander verbringen konnten, wieder zusammenschweißen. In anderen Familien hingegen entstehen Stress-Situationen, weil sie plötzlich über mehrere Wochen auf engstem Raum zusammenleben müssen. Einige Eltern arbeiten vielleicht im Home-Office oder in Kurzarbeit. Einige haben in dieser Zeit gar kein Einkommen, da sie unbezahlten Urlaub nehmen müssen«, schildert Kruse die Hintergründe.