Eine jüdische Kindheit in Weener

Rundgang weckt Erinnerungen bei Auschwitz-Überlebendem


Am Standort der jüdischen Synagoge in Weener, heute ein schlichter Parkplatz hinter der Filiale der Deutschen Bank an der Westerstraße, berichtet Fritz Wessels (rechts) dem Auschwitz-Überlebenden Albrecht Weinberg und der Leiterin der Kultur-agentur der Ostfriesischen Landschaft, Katrin Rodrian, über den Verlauf der Reichspogromnacht. © Foto: Szyska
Am Standort der jüdischen Synagoge in Weener, heute ein schlichter Parkplatz hinter der Filiale der Deutschen Bank an der Westerstraße, berichtet Fritz Wessels (rechts) dem Auschwitz-Überlebenden Albrecht Weinberg und der Leiterin der Kultur-agentur der Ostfriesischen Landschaft, Katrin Rodrian, über den Verlauf der Reichspogromnacht. © Foto: Szyska

Fritz Wessels holt die Kopie einer vergilbten Postkarte aus seiner Tasche. »Werte Frau Zimmermann, hoffentlich sind Sie nicht böse, dass erst jetzt Nachricht von uns kommt«, schreibt Flora Weinberg der ehemaligen Nachbarin ihrer Eltern aus der Kommerzienrat-Hesse-Straße in Weener. Als Adresse gibt sie an: Theresienstadt, Hauptstraße 2a.  Die Postkarte hat Weinberg im März 1944 im KZ Theresienstadt abgeschickt, in das sie und ihr Mann Alfred von den Nationalsozialisten deportiert worden waren. 16 Teilnehmer des Rundgangs auf den Spuren jüdischen Lebens in Weener hören Wessels gebannt zu - unter ihnen Albrecht Weinberg, Sohn der Kartenschreiberin.