»Es bleibt fast nichts stehen«

Neue Friesenbrücke wird an Ursprungsbau von 1874 erinnern


Diese historische Aufnahme zeigt im Hintergrund den Bau der ersten Friesenbrücke, die von 1874 bis 1876 als Drehbrücke errichtet wurde. Im Vordergrund ist die Fähre zu sehen, die zwischen Weener und Hilkenborg tagsüber im Viertelstundentakt und nachts bei Bedarf verkehrte. Der Fährpächter kassierte einmal jährlich den sogenannten Fährschatz von den Einwohnern. Dafür konnte man sich kostenlos übersetzen lassen. © Foto: Bernhard H. Meyer (www.sowasdat.rheiderland.de)
Diese historische Aufnahme zeigt im Hintergrund den Bau der ersten Friesenbrücke, die von 1874 bis 1876 als Drehbrücke errichtet wurde. Im Vordergrund ist die Fähre zu sehen, die zwischen Weener und Hilkenborg tagsüber im Viertelstundentakt und nachts bei Bedarf verkehrte. Der Fährpächter kassierte einmal jährlich den sogenannten Fährschatz von den Einwohnern. Dafür konnte man sich kostenlos übersetzen lassen. © Foto: Bernhard H. Meyer (www.sowasdat.rheiderland.de)

Wegen der Entscheidung, die zerstörte Friesenbrücke in Weener mit einem Dreh- statt mit einem Klappmechanismus für die Durchfahrt von Schiffen auszustatten, wurden die bisherigen Teilneubau-Pläne komplett über den Haufen geworfen. Die bestehende Eisenbahnbrücke, die seit einem Schiffsunfall am 3. Dezember 2015 nicht benutzt werden kann, wird weitgehend abgerissen. »Es bleibt fast nichts stehen«, sagte Bahn-Pressesprecher Egbert Meyer-Lovis gestern gegenüber der RZ. »Wir machen zwischen Bahndamm und Bahndamm alles neu.« Wie berichtet, wird der Hauptpfeiler mit dem Mechanismus für das Drehsegment auf Westoverledinger Seite der Ems errichtet. »Die gesamte Konstruktion muss deshalb neu angepasst werden, auch alle Pfeiler«, erklärte Meyer-Lovis.Mit ihrer neuen Funktion wird die Friesenbrücke an den Ursprungsbau erinnern. Denn von 1874 bis 1876 war eine 345 Meter lange Eisenbahnbrücke mit einem inte­grierten Drehsegment zur Öffnung für die Durchfahrt von Schiffen gebaut worden. Erst von 1924 bis 1926 wurde die neue Stahlbrücke mit einer Rollklappfunktion errichtet. Mitte April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, sprengten dann Soldaten der deutschen Wehrmacht die Brücke. Von 1950 bis 1951 erfolgte ein Wiederaufbau in gleicher Form neben der gesprengten Brücke.