»Nach dem Zug könnt ihr durch«
Unfall durch Absprachefehler?
Zur Ursache der Schiffskollision mit der Friesenbrücke sind neue Details bekannt geworden. Hat ein Missverständnis zwischen dem Brückenwärter und den Schiffsführern zum folgenschweren Unfall geführt, bei dem am 3. Dezember 2015 die Friesenbrücke zerstört wurde? Davon geht der zuständige Richter des Amtsgerichts Leer aus, der deshalb den Erlass der von der Staatsanwaltschaft Aurich beantragten Strafbefehle gegen den Kapitän und den Lotsen ablehnte (die RZ berichtete exklusiv). »Kommt erst mal ran, in drei Minuten kommt ein Zug, danach könnt ihr durch«: Das habe der Brückenwärter vor dem Unfall gesagt, erklärte gestern Gerichtssprecher Heiko Brahms. Kapitän und Lotse hätten diese Aussage so interpretiert, dass die Brückenklappe dann auch geöffnet sei. Der Richter sehe darin kein grobes Fehlverhalten.»Wenn die Akten eingegangen sind, werden wir es prüfen«, sagte Oberstaatsanwältin Katja Paulke zu einer möglichen Beschwerde gegen den Gerichtsbeschluss.