97-Jährige appelliert an die Menschlichkeit

Margot Grundig aus Weener wurde als junge Frau aus ihrer Heimat vertrieben – Sie wünscht sich einen anderen Umgang mit Flüchtlingen


Margot Grundig zeigt ein Bild ihrer Eltern. Ihr Vater starb, als sie drei Jahre alt war.  © Foto: Busemann
Margot Grundig zeigt ein Bild ihrer Eltern. Ihr Vater starb, als sie drei Jahre alt war. © Foto: Busemann

Hört das denn niemals auf? Diese Frage hat sich Margot Grundig schon häufig gestellt. Denn immer wieder in ihrem Leben wurde die heute 97-Jährige, die 1945 im zweiten Weltkrieg ihre Heimat Königsberg verlassen musste, in ihrem Leben als Flüchtling bezeichnet. Dabei sei sie doch ein Mensch wie jeder andere, sagt sie. Und sie wünscht sich auch im heutigen Umgang mit Flüchtlingen einen Funken mehr Menschlichkeit und Rücksicht. »Viele fliehen aus Angst und Elend, so wie wir damals. Sie tun mir einfach leid, sie können ja nichts dafür.« Im Altenzentrum Rheiderland in Weener, wo Grundig heute lebt, hat sie bei einem Besuch der RZ ihre tief bewegende Lebensgeschichte erzählt, die sie mit einem besonderen Wunsch verbindet.